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Berliner Columbiabad

Gewerkschaft über Gewalt in Freibädern: "Polizisten sind keine Bademeister"

  • Veröffentlicht: 13.07.2023
  • 14:49 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Die Debatte um Gewaltausbrüche im Berliner Columbiabad reißt nicht ab. Bundesinnenministerin Faeser ist sich sicher: Es braucht mehr Polizeipräsenz in Freibädern. Die Polizeigewerkschaft widerspricht der Ministerin entschieden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Brandbrief über die chaotische Lage im Berliner Columbiabad hat eine Debatte über die Sicherheit in Freibädern entfacht.

  • Bundesinnenministerin Faeser sprach sich für mehr Polizeipräsenz in Bädern aus.

  • Die Polizeigewerkschaft zeigt sich unzufrieden mit dem Vorschlag - Polizisten seien "keine Bademeister".

Trotz der Forderung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) entschieden gegen mehr Polizeipräsenz in Freibädern ausgesprochen. "Polizisten sind keine Bademeister", sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro am Donnerstag (13. Juli) im rbb-Inforadio.

Gewaltausbrüche und Randale im Columbiabad

Das bekannte Berliner Columbiabad in Neukölln musste am vergangenen Wochenende zum wiederholten Mal geschlossen werden. Hintergrund waren Pöbeleien und Gewaltausbrüche unter Jugendlichen. Offiziell war das Freibad wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter geschlossen worden.

Diese hatten in einem Brandbrief vom Juni auf die chaotischen Umstände im Columbiabad aufmerksam gemacht und ihren Frust kundgetan. Die Rede war unter anderem von "psychischem Terror" und chaotischen Szenen in dem Freibad. Darauf folgte eine Debatte, in die sich die Bundesinnenministerin Faeser einschaltete und mehr Polizeipräsenz zum Schutz von Badegästen forderte.

Wir können definitiv nicht Hundertschaften in Bäder stellen

Benjamin Jendro, Sprecher der Polizeigewerkschaft

Manchen Politikern fehle hier "wohl die Expertise", antwortete Jendro auf die Forderung nun und wies die Forderung der SPD-Politikerin zurück. "Wir können definitiv nicht Hundertschaften in Bäder stellen", unterstrich er. Die Polizei könne die Bäder nicht bestreifen, da dies personell nicht zu stemmen sei. Stattdessen schlug er den Einsatz von professionellen Sicherheitsdiensten, "definitiv Taschenkontrollen" sowie die Begrenzung der Besucherzahlen vor. Auch mobile Wachen vor Freibädern seien denkbar, aber keine dauerhafte Lösung.

Ein weiteres Ziel müsse sein, dass nicht so viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. "Weil: Dann kommt es eben zu Auseinandersetzungen, und dann braucht es auch nicht viel", so der GdP-Sprecher. "Und wenn wir natürlich noch junge, testosterongeladene Männer da haben, bei denen die Zündschnur ohnehin ein bisschen kürzer ist, die vielleicht auch einen kulturellen Hintergrund mitbringen, sprich einen Migrationshintergrund, wo das Machogehabe ohnehin sehr ausgeprägt ist, dann braucht es wirklich nicht viel, dass es dann zur Eskalation kommt."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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